Based on a True Story: Kritik zum Start der Peacock-Serie (2024)

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Von: Bjarne Bock

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Based on a True Story: Kritik zum Start der Peacock-Serie (1)

Kaley Cuoco und Chris Messina spielen in der neuen Peacock-Comedy „Based on a True Story“ ein Paar, das im Krimigeschäft mitmischen will. Wer schon „Only Murders in the Building“ mochte, sollte einen Blick riskieren...

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Jede Bewegung bringt gleichzeitig ihre Gegenbewegung hervor: Dem jahrelangen True-Crime-Hype scheint sich zunehmend die satirische Betrachtung dieser menschlichen Faszination für das Böse anzuschließen. Vollendet wurde die Kritik am Krimi, bei der aber auch immer viel Liebe mitschwingt, durch Netflix' Mockumentary-Meisterwerk American Vandal sowie durch die beliebte Hulu-Serie Only Murders in the Building (hierzulande via Disney+ zu sehen).

Siehe auch: Serienjunkies-Podcast: Wie True muss dein Crime sein?

Mit dem kürzlich erschienenen Comedy-Thriller Based on a True Story, kreiert vom The Boys-Autor Craig Rosenberg und Ozark-Star Jason Bateman, versucht sich diesmal der Streamer Peacock an dem Spagat, True-Crime-Fans zugleich auf den Arm und in den Arm zu nehmen. Die Hauptrollen spielen Chris Messina (Sharp Objects, The Mindy Project), Tom Bateman (Da Vinci's Demons) und natürlich Kaley Cuoco - besser bekannt als Penny aus The Big Bang Theory -, die zuletzt schon mit The Flight Attendant einen guten Rollenriecher beweisen konnte.

Die achtteilige Auftaktstaffel erschien in ihrer Gänze am vergangenen Donnerstag, den 8. Juni. Hierzulande hat sich leider noch kein offizieller Abnehmer für das Format gefunden (am ehesten kommt Sky in Frage). Ob sich das Warten lohnt, erfahrt Ihr hier in unserer Besprechung der drei ersten Folgen. Diese heißen The Great American Art Form (1x01), BDE (1x02) und Who's Next? (1x03). Regie führten Alex Buono (Russian Doll) und Anu Valia (She-Hulk).

Worum geht's?

Im Zentrum der Geschichte stehen drei recht divergente Menschen, die gemeinsam einen Podcast über wahre Verbrechen produzieren wollen. So weit trifft die Prämisse genauso auf das eingangs erwähnte „OMitB“ mit Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez zu. Wobei das Trio bei „BoaTS“ (so übrigens die schöne Abkürzung des Neustarts) sich weniger über Generationskonflikte streiten kann, und leider auch insgesamt weniger charmant rüberkommt.

Cuoco sehen wir als Ava Bartlett, eine schwangere Immobilienmaklerin, die in jeder freien Minute ihrem True-Crime-Hobby frönt. Messina spielt ihren Mann Nathan, der sich ausschließlich für Tennis begeistern kann und seinem geplatzten Profitraum nachtrauert (lustigerweise war Cuoco einst selbst mit einem Tennisstar verheiratet). Die Ehe der Bartletts steht zu Beginn der Serie auf der Kippe, da sich die beiden auseinandergelebt haben und Affären plötzlich verlockender denn je escheinen. Alle befreundeten Pärchen scheinen sowieso längst untereinander untreu geworden zu sein.

Ava ist gleichzeitig dazu verdammt, mit anzusehen, wie ihre jüngere Schwester Tory (Liana Liberato) ihre unbeschwerte Jugend voll auskostet. Während Nathan bei seinem Job als Tennistrainer von Kollegen abgehängt wird, die noch Kinder waren, als er als nächster Andre Agassi gehandelt wurde. Doch eines Tages klopft das Schicksal bei den Bartletts an die Tür, um ihr tristes Leben aufzupeppen. Der Klempner Matt Pierce (Bateman - also Tom, nicht etwa Jason) bringt einen Rohrbruch in Ordnung und ist dem Pärchen auf Anhieb sympathisch.

Based on a True Story: Kritik zum Start der Peacock-Serie (2)

Um beim Inhalt noch etwas tiefer ins Detail zu gehen und so zu verraten, was eigentlich genau die Handlung mit sich bringt, müssen wir im folgenden Abschnitt den Twist der ersten Episode spoilern. Wer lieber ganz unbelastet einen Blick in die Serie werfen möchte - sobald das hierzulande möglich ist -, kann also nun bis zum Fazit vorspringen...

Letzte Spoiler-Warnung: Der nette Matt entpuppt sich bald als der „Westside Ripper“, von dem Ava momentan besonders besessen ist. Er hat unzählige junge Frauen in Los Angeles ermordet. Und mit seinem letzten Opfer, der Barkeeperin Chloe, gespielt von Stranger Things-Star Natalia Dyer, war Nathan sogar flüchtig bekannt. Doch statt zur Polizei zu gehen und das Monster Matt hinter Gitter zu bringen, drängt Ava ihren Mann zu einer großen Dummheit.

Sie sieht in der gefährlichen Bekanntschaft eine Chance: den weltweit ersten Interview-Podcast mit einem aktiven Serienkiller. Die Episoden werden mit verfremdeten Stimmen aufgezeichnet und über russische Server hochgeladen, damit ihnen niemand auf die Schliche kommt. Doch Probleme ergeben sich schon dadurch, dass der interviewte Killer erheblichen Einfluss auf den Schnitt haben will und notfalls mit Gewalt droht. Keine guten Grundvoraussetzungen für eine Kollaboration. Ein klein bisschen erinnert das Ganze somit auch an Interview with the Vampire.

Bateman macht als Psychopath eine erstaunlich gute Figur. Der Darsteller hat in den ersten Folgen viel Spaß daran, seine Maske fallen zu lassen und seinen düstersten Gesichtsausdruck zum Besten zu geben. Die Szenen, in denen er sein Opfer stalkt, sind für eine Comedy auffallend gruselig inszeniert. Manchmal hat man das Gefühl, dass Cuoco und Messina in einer ganz anderen Serie mitspielen als ihr Gegenüber. Doch dieser Genremix ist irgendwie erfrischend.

Wie ist es?

Die Darstellerriege rund um Cuoco, Messina und Bateman ist bei der neuen Peacock-Serie „Based on a True Story“ sicher eine der größten Stärken. Wobei sie wie gesagt im Vergleich mit der im Grunde ähnlichen Hulu-Serie „Only Murders in the Building“ nicht mithalten können. Zumal man den Figuren von „OMitB“ keine allzu großen moralischen Vorwürfe machen kann, während sich die „BoaTS“-Charaktere teils sehr abgründig verhalten.

Trotz dieser Drastik gelingt es dem Chefautor Rosenberg nicht wirklich, einen scharfen Kommentar zum True-Crime-Hype zu formulieren. Das Thema, das eigentlich im Zentrum stehen soll, wird nur angeschnitten. Eher kriegt man das Gefühl, die Serie verklärt das Ausschlachten tragischer Kriminalgeschichten, statt die Menschen in die Verantwortung zu nehmen, die sich daran bereichern. Andere Formate, die deutlich weniger ernste Verbrechen darstellen, gehen jedenfalls härter ins Gericht. Unser Gesamturteil: drei von fünf Fahndungssternen.

Hier abschließend der Trailer zur neuen Serie „Based on a True Story“:

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